Kirche in Apelnstedt

Am westlichen Rand Apelnstedts befindet sich die Kirche des Ortes. Ihre Vorläuferbauten gehen vermutlich bis ins 12. Jahrhundert zurück, wo man eine Taufkapelle im romanischen Stil an gleicher Stelle erbaute. Die Zerstörungen des dreißigjährigen Krieges haben nur spärliche Kenntnisse dieser Zeit übrig gelassen. Aus dem 18. und dem Beginn des 19. Jahrhunderts sind Klagen über den schlechten Bauzustand der Kirche überliefert. 1862 sollte die Kirche saniert werden, dabei stürzten jedoch auch diejenigen Teile der Kirche ein, die man ursprünglich hatte retten wollen. So wurde ein Neubau der Kirche unumgänglich.
Der Neubau wurde von Carl Müller ausgeführt und zeigt durch ihn Einflüsse von Carl Theodor Ottmer, der wiederum von Karl-Friedrich Schinkel beeinflusst war. Die Apelnstedter Kirche steht in enger baulicher Nähe zur Kirche St. Jürgen in Braunschweig-Ölper, die ebenfalls von Müller errichtet wurde. 1864 wurde die Kirche eingeweiht, anlässlich einer Renovierung 1894 wurde der Innenraum farbenprächtig ausgemalt. Es gab Sternbilder des Tierkreises an der Decke und einen musizierenden Engel oberhalb der Orgel. Diese Arbeiten wurden vom Kirchendekorationsmaler Adolf Quensen ausgeführt, der damals zahlreiche Aufträge in Profan- und Sakralbauten des braunschweiger Landes erhielt, u.a. im Rittersaal der braunschweiger Burg Dankwarderode. Dieser historisierende Stil des späten 19. Jahrhunderts, für den Quensen stand, wurde bei einer Renovierung in der Mitte des 20. Jahrhunderts als nicht mehr zeitgemäß empfunden. Bei umfangreichen Sanierungsarbeiten an Wänden und der Decke wurden weite Bereiche der Quensen-Ausmalung zerstört. Die Evangelisten an der Altarwand jedoch wurden lediglich mit Dispersionsfarbe übermalt, so dass sie bei einer neuerlichen Sanierung im Jahr 2000 wieder freigelegt werden konnten. Gemeinsam mit der farblichen Gestaltung der freigelegten und zum Teil rekonstruieren Ornamentik an der Ostwand des Kirchenraumes prägen sie nun den Gesamteindruck in der Kirche. Dieser vermittelt einen Einblick ins 19. Jahrhundert.

Axel Heike-Gmelin

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